Auf Einladung der Diözesanverbände Bamberg und Eichstätt kamen vom 16. bis 18. März mehr als 100 Delegierte und Teilnehmende im Bamberger Stephanshof zusammen. Richtungsweisende Beschlüsse und die Verabschiedung des ehemaligen Bundesleiters Manuel Hörmeyer standen an.

Mit dem Beschluss „Europa als Raum der Solidarität und des sozialen Zusammenhalts“ haben die Delegierten der Bundeskonferenz eine breite sozialpolitische Beschlusslage auf den Weg gebracht. Darin spricht sich die Kolpingjugend Deutschland dafür aus, die EU zu einer Sozialunion weiterzuentwickeln, in welcher ein gemeinsames Herangehen gegen Kinderarmut und Jugendarbeitslosigkeit mit neuen Instrumenten und finanziellen Mitteln eingefordert wird. Mit Blick auf die Europa-Wahlen im nächsten Jahr wird sich die Kolpingjugend in nächster Zeit damit befassen, wie das Themenfeld Europa den jungen Mitgliedern des Verbandes nähergebracht werden kann.

Ein weiterer Beschluss beinhaltete Statements zur Jugendsynode in Rom. Es wird festgestellt, dass Jugendliche und junge Erwachsene Experten ihrer Lebenswirklichkeit sind und daher angehört werden müssen, wie es Papst Franziskus aktuell bei der Vorsynode zur Jugendsynode in Rom unterstrichen hat. Darin wird eine konsequente Fortführung des Wirkens von Adolph Kolping gesehen, der zu seiner Zeit bereits die Lebenswirklichkeit der Gesellen erkannte. Die Kolpingjugend, so die Aussage des Beschlusses, setze dieses Werk in der heutigen Zeit fort und gestalte aus ihrem Glauben heraus Gesellschaft, Politik und Kirche aktiv mit. Die Statements zur Jugendsynode werden sowohl an die Delegierten der Vorsynode, als auch denen der Jugendsynode im Herbst herangetragen.

Bereichert wurde die Debatte über die Statements zur Jugendsynode durch den Besuch von Weihbischof Johannes Wübbe. Innerhalb der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz ist Herr Wübbe für die Kolpingjugend zuständig. Zudem ist er Delegierter für Deutschland bei der Jugendsynode.

Schließlich haben sich die Delegierten in einem weiteren Beschluss dafür ausgesprochen, dass die Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit gemeinsam mit einer Agentur ein Corporate Design für die Kolpingjugend Deutschland entwickelt. Dabei soll auch eine mögliche Anpassung der bestehenden Wort-Bild-Marke überprüft werden.

Der diesjährige Studienteil wurde von der Arbeitsgruppe heute für morgen vorbereitet und befasste sich mit dem Zukunftsprozess „KOLPING upgrade … unser Weg in die Zukunft“. Nach einer inhaltlichen Einführung durch die stellvertretende Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes, Klaudia Rudersdorf, tauschten sich die Delegierten in verschiedenen Workshops zu wichtigen Zukunftsfragen aus. So wurde unter anderem erörtert, ob und inwieweit Andersgläubigen Mitgliedschaft und Übernahme von Verantwortung in Kolpingwerk und Kolpingjugend eröffnet werden könnte. Auch die Frage nach inhaltlichen Schwerpunkten und dem damit verbundenen Profil des Verbandes wurde diskutiert. In einer abschließenden Debatte wurde offensichtlich, dass den Delegierten auch die Entwicklung von modernen und projektbezogenen Mitwirkungsmöglichkeiten ein wichtiges Anliegen ist. Die Ergebnisse des Studienteils sollen in die weiteren Überlegungen zum Zukunftsprozess integriert werden.

Der Samstagabend war von der Verleihung des Kolpingjugendpreises und der feierlichen Verabschiedung des ehemaligen Bundesleiters Manuel Hörmeyer geprägt. Manuel, der vier Jahre lang Teil der Bundesleitung war und seit November stellvertretender Bundesvorsitzender des Kolpingwerkes ist, wurde für seinen langjährigen Einsatz mit dem Ehrenzeichen der Kolpingjugend ausgezeichnet. Ebenso wurde Annika Bär, Diözesanleiterin aus Speyer, im Rahmen des Gottesdienstes für ihr langjähriges Engagement auf den verschiedenen Ebenen des Verbandes mit dem Ehrenzeichen geehrt.

Der Kolpingjugendpreis wurde an das Projekt „…wählbar?!“ der Kolpingjugend im Diözesanverband Regensburg verliehen. Ausgezeichnet wurde damit eine Veranstaltung, die sich zum Ziel gesetzt hatte, junge Menschen im Vorfeld der Bundestagswahl in Gesprächen mit Kandidatinnen und Kandidaten für wichtige politische Themen zu sensibilisieren.

Die nächste Bundeskonferenz der Kolpingjugend findet vom 23. bis 25. November 2018 in Köln statt.