Große Erleichterung über den Ausgang der Wahl in Frankreich: Mit der Wahl Emmanuel Macrons zum französischen Präsidenten sieht die Bundesleitung der Kolpingjugend die Weichen für eine Vertiefung des europäischen Integrationsprozesses gestellt.

„Angesichts des weit verbreiteten Populismus in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union stimmt uns der Ausgang der gestrigen Stichwahl optimistisch. Mit dem deutlichen Sieg Emmanuel Macrons gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen haben die Französinnen und Franzosen ein klares Zeichen gegen Ausgrenzung und Isolationismus gesetzt“, unterstreicht Manuel Hörmeyer von der Bundesleitung der Kolpingjugend.

Le Pens Forderungen nach Renationalisierung und einem Rückzug aus der Europäischen Union haben die Wählerinnen und Wähler in Frankreich nicht überzeugt. Es zeigt sich, dass die Menschen – von jung bis alt – eine Sehnsucht nach Perspektiven haben, wie eine Gesellschaft vorangebracht und nicht in die Vergangenheit geführt werden kann.

„Macrons europapolitische Positionen haben überzeugt und machen uns auch in Deutschland Mut, dass es mit Europa vorwärtsgehen kann“, betont Bundesleiterin Anna-Maria Högg. Macrons Idee von europaweiten Bürgerkonventen zur Zukunft Europas sei eine Chance, besonders Jugendliche und junge Erwachsene einzubinden. Denn Europa müsse bei aller Euphorie auch konkret vor Ort gelebt und vermittelt werden. Darüber hinaus werden die Vorschläge zum Ausbau des ERASMUS-Programms begrüßt. Macron setze damit ein Zeichen für die Stärkung des interkulturellen Austauschs, der ein lebendiges Europa erst ermögliche. Damit einhergehen soll ein Ausbau der Beteiligungsmöglichkeiten von Auszubildenden.

Macrons Vorschläge zur Einführung sozialer Mindeststandards innerhalb der Europäischen Union werden ebenfalls begrüßt. Denn Europa dürfe sich langfristig nicht nur als Wirtschafts- und Währungsunion verstehen. Die EU müsse darüber hinaus eine Werte- und Solidargemeinschaft sein. „Wir hoffen, dass Macron in der zukünftigen Bundesregierung einen verlässlichen Partner finden wird, mit dem der europäische Einigungsprozess weiterentwickelt werden kann“, ergänzt Bundesleiter Peter Schrage mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl. Dabei ist dann auch die Vielfältigkeit der Gesellschaften in Europa zu beachten. Dieser werde die EU nur gerecht, wenn der Mehrwert der europäischen Gemeinschaft ausgebaut wird.

Die Kolpingjugend hat im vergangenen Jahr einen Beschluss zur Zukunft Europas verabschiedet, in dem sie sich unmissverständlich zur europäischen Einigung bekennt. Unter dem Titel „Mehr Europa ist die Lösung – Für die Einheit Europas und gegen nationale Alleingänge“ hatten sich rund 100 Delegierte der Kolpingjugend einstimmig für eine Vertiefung des europäischen Integrationsprozesses ausgesprochen. Dazu gehört unter anderem die Forderung nach einer gemeinsamen Außen- und Flüchtlingspolitik sowie eine Erhöhung der Transparenz von Entscheidungsprozessen. Hier der gesamte Wortlaut des Beschlusses.