Die Bundeskonferenz möge beschließen:
Die Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland veranstaltet vom 28. bis zum 30. September 2018 ein bundesweites „Jugend-Event“ in Frankfurt am Main.
Idee
Die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls ist der Kolpingjugend ein wichtiges Anliegen. Jede Generation der Kolpingjugend soll die Möglichkeit haben, dieses Gemeinschaftsgefühl kennenzulernen. Ein bundesweites „Jugend-Event“, wie es zuletzt 2009 stattgefunden hat, soll der aktuellen Kolpingjugend das im Jahr 2018 ermöglichen.
Der Grundgedanke ist die Verbindung von Glaubenserfahrung und gesellschaftlichen Wirken in der Gemeinschaft. Daraus resultieren spirituelle Aktivitäten und Glaubensangebote genauso wie weitere thematische Angebote (Workshops, Diskussionen, Foren, Flashmobs). Viele verschiedene Angebote fördern gleichzeitig die Vernetzung und geben Impulse für das jeweilige Engagement in der Kolpingjugend. Ein bundesweites „Jugend-Event“ stärkt die Kolpingjugend sowohl inner- als auch außerverbandlich.
Die Steuerungsgruppe richtet den Inhalt spirituell und politisch aus. Damit bringt sie das Profil der Kolpingjugend im „Jugend-Event“ klar zum Ausdruck.
Arbeitstitel
„Jugend-Event“ ist ein Arbeitstitel. Er beschreibt in einem kurzen Begriff, dass es sich um eine Veranstaltung von und für die Kolpingjugend handelt. Hierbei wird nicht ausgeschlossen, dass es sich um eine Jugendwallfahrt handelt, darüber hinaus sollen gestalterische Möglichkeiten nicht eingeschränkt werden. Dieser Arbeitstitel fällt weiter keine konzeptionellen Vorentscheidungen. Der offizielle Name des „Jugend-Events“ wird durch die Steuerungsgruppe festgelegt.
Zielgruppe
Das bundesweite „Jugend-Event“ richtet sich an alle Mitglieder der Kolpingjugend ab 14 Jahren, Mitglieder in organisierten Kolpingjugenden genauso wie weniger stark organisierte Mitglieder.
Darüber hinaus sind besonders Jugendliche und junge Erwachsene angesprochen, die Kolpingjugenden nahestehen, insbesondere Jugendliche aus den Einrichtungen und Unternehmen des Kolpingwerkes Deutschland. Weiter sind die anderen Mitgliedsverbände im BDKJ eingeladen. Die angestrebte Teilnehmerzahl ist 2000.
Nachhaltigkeit
1. Die Teilnehmenden erfahren eine starke Gemeinschaft in der Kolpingjugend. Die Bindung der Teilnehmenden an die Kolpingjugend im Kolpingwerk wird gestärkt. Die Identität als Kolpingjugend wird gefördert.
2. Die Teilnehmenden lernen neue Möglichkeiten kennen, die Leitsätze der Kolpingjugend auszuleben. Die Teilnehmenden sind motiviert, neue Dinge auszuprobieren. Austausch und Vernetzung fördern das Engagement in der Kolpingjugend vor Ort.
3. Das „Jugend-Event“ ist ein prägendes Ereignis für die Teilnehmenden und die ganze Kolpingjugend in Deutschland. Die Teilnehmenden machen sowohl Glaubenserfahrungen als auch die Erfahrung sozialer und gesellschaftlicher Selbstwirksamkeit.
4. Das „Jugend-Event“ besitzt inner- und außerverbandlich Strahlkraft. Das Profil der Kolpingjugend wird deutlich. Jeder Teilnehmende ist in der Lage zu erklären, was die Kolpingjugend ist.
5. Jugendliche lernen die Kolpingjugend mit ihren Vertretern/innen kennen. Dadurch wird ihnen eine Hemmschwelle im Kontakt genommen.
6. Teilnehmende aus nicht organisierten Jugendgruppen oder interessierte Jugendliche bekommen Anreize sich als verbandliche Kolpingjugend zu organisieren.
7. Während des Prozess wird die Planung, Organisation und Durchführung des Jugend-Events ganzheitlich evaluiert und kritisch reflektiert.
Ort
Frankfurt am Main liegt zentral in Deutschland. Aufgrund der aktuellen gesellschaftspolitischen Geschehnisse in Europa bietet sich dieser Ort an.
Organisationsstruktur und Aufgaben
Das zentrale Vorbereitungsgremium ist die Steuerungsgruppe. Der Steuerungsgruppe gehören je zwei Vertreter/innen der Landesverbände bzw. Regionen und die Mitglieder der Bundesleitung an. Die Steuerungsgruppe ist zuständig für das Konzept mit Ablauf und Inhalt der Veranstaltung. Die Steuerungsgruppe bildet Projektgruppen zu einzelnen Aufgabenbereichen. Die Projektgruppen nutzen bei ihrer Arbeit die Kompetenzen der Arbeitsgruppen auf Bundesebene. Die Leitung der Steuerungsgruppe obliegt einer Projektleitung, damit das Alltagsgeschäft auf Bundesebene weiterlaufen kann. Die Projektleitung besteht aus einem ehrenamtlichen Mitglied der Bundesleitung, dem/der Bundesjugendsekretär/in und einem/r Projektmitarbeiter/in. Alltägliche sowie kurzfristige Entscheidungen werden hier getroffen.
Die Gesamtverantwortung für die Veranstaltung liegt bei der Bundesleitung und dem Bundesjugendreferat. Die Bundesleitung kann verbandspolitisch relevante Fragen in den Beratungsausschuss einbringen.
Aufgaben der Steuerungsgruppe
- Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes und Durchführung des „Jugend-Events“
- Entwicklung eines Mottos/Titels 3
- Erarbeitung des Ablaufs
- Planung und Durchführung zentraler (Auftakt- und Abschluss-) Veranstaltungen
- Planung und Durchführung weiterer Angebote (Aktionen, spirituelle Aktivitäten, Workshops, Podien etc.)
- Festlegung der Veranstaltungsorte
- Werbung für die Teilnahme am „Jugend-Event“
- Entwicklung eines Logos/Corporate Designs für das „Jugend-Event“
- Kontinuierliche Berichterstattung auch zwischen den Bukos
- Koordinierung der internen Kommunikation und der Öffentlichkeitsarbeit
- Findung einer Schirmherrschaft
- Aufbereitung und Bereitstellung von Informationen im medialen Bereich
Aufgaben der Bundesleitung
- Festlegung von Meilensteinen
- Regelmäßiger Informationsfluss in den Verband, insbesondere an die Bundeskonferenz
- Werbung für das „Jugend-Event“ im Verband
- Transport der inhaltlichen Anliegen in den kirchlichen und politischen Raum
- Kirchen- und jugendpolitisch Nutzung der Aktion
- Gute verbandliche Rahmenbedingungen und Vernetzung schaffen und fördern
Aufgaben von Projektstelle und Projektleitung
- Koordination des „Jugend-Events“
- Leitung der Steuerungsgruppe
- Krisenmanagement
- Akquise von Sondermitteln, Werbepartnern, Sponsoring Partnern
- Erarbeitung eines Präventionskonzeptes
- Planung von Unterkünften (Schulen usw.) unter Beachtung präventiver Aspekte
- Koordination der Anmeldungen
- Koordination mit öffentlichen Stellen, insbesondere Ordnungsamt, Verkehrsverbund, Wasserversorgung
- Verantwortung für Evaluation und Dokumentation
Aufgaben der Diözesanverbände, Landesverbände und Regionen
Die Diözesanverbände, Landesverbände und Regionen tragen durch die folgenden Punkte zum Gelingen des Jugendevents bei:
- Breite Bewerbung des „Jugend-Events“ bei der gesamten Zielgruppe
- Motivation der Gruppen vor Ort
- Transport der Anliegen und Botschaften des „Jugend-Events“ in die jeweilige Verbandsebene
- Ggf. Mitarbeit auf dem „Jugend-Event“
- Mitarbeit von Vertreter/innen aus den Landesverbänden und Regionen in der Steuerungsgruppe
Finanzierung
- Fördermittel BDKJ (Kinder- und Jugendplans des Bundes)
- Rücklagen im Haushalt des Kolpingwerkes
- Weitere Fördermittel
Ein Gesamtfinanzierungsplan wird in der Sitzung der Rechtsträger im Bundesvorstand eingebracht.
Begründung
Die Bundesleitung hat entschieden im September 2018 ein bundesweites „Jugend-Event“ in Frankfurt durchzuführen. Auf der Bundeskonferenz 2014-1 wurde ein Beschluss zur Prüfung der Durchführung einer Jugendwallfahrt getroffen, der sich auf einen Beschluss der Bundeskonferenz 2010-1 bezieht. Dieser besagt, dass in einem Zeitabstand von 5-6 Jahren ein „Bundestreffen“ unter Berücksichtigung anderer Großveranstaltung stattfinden soll. Auf Grundlage dieser Beschlüsse hat die Bundesleitung eine Prüfung durchgeführt und ist zu dem Ergebnis gekommen, dass ein „Jugend-Event“ 2018 stattfindet. Mit diesem Antrag sollen die Rahmenbedingungen der Veranstaltung durch das höchste beschlussfassende Gremium, die Bundeskonferenz, beschlossen werden.
Ort
Nachdem 2009 und 2015 Großveranstaltungen des Kolpingwerkes Deutschland in Köln stattgefunden haben, ist es für einen bundesweit agierenden Jugendverband Zeit in andere Regionen und Diözesanverbände zu gehen.
Die Stadt Frankfurt am Main ist durch die Reliquie des heiligen Bartholomäus eine klassische Wallfahrtsstadt. Dieser hat als Patron der Schuhmacher, Schneider, Bäcker und Lederarbeiter, wie Adolph Kolping im Handwerk sein zu Hause. Hier ist eine Nähe zum verbandlichen Ursprung. Als katholischer Jugendverband ist uns die Auseinandersetzung mit Glaube und Religion wichtig. In Frankfurt sehen wir die Chance mit verschiedenen Weltreligionen in Kontakt zu treten und einen Austausch von Jugendlichen zu ermöglichen.
Der Kontrast zwischen der weltlichen Metropole Frankfurt und der kirchlichen Jugendverbandsarbeit bietet die Möglichkeit öffentlichkeitswirksam aufzufallen. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen finden in der Großstadt einen überregional bekannten Anziehungspunkt, der zum Entdecken einlädt. Weiter bietet sich eine inhaltliche Weiterführung des Beschlusses „Mehr Europa ist die Lösung“ an, da Frankfurt durch die Europäische Zentralbank und die Bankenaufsicht eine wichtige Rolle in Europa einnimmt.
Zeitpunkt
Das Jahr 2018 liegt drei Jahre nach dem Kolpingtag in Köln und bietet genügend Vorbereitungszeit. Gleichzeitig lässt sich beim Kolpingtag gesammelte Erfahrung und Begeisterung gut nutzen. Das Jahr 2017 wäre dagegen zu kurzfristig. Im Mai 2019 findet die 72-Stunden-Aktion des BDKJ statt, die bundesweit Ressourcen in Anspruch nehmen wird. Ein Start der Planung 2016 und Durchführung im Jahr 2018 ist dagegen realistisch. Da im Mai 2018 der Katholikentag in Münster stattfindet, ist die Wahl des Monats September, ein halbes Jahr nach dieser Veranstaltung, günstig.