Die Kolpingjugend spricht sich für die Etablierung einer eigenständigen Jugendpolitik als ressortübergreifende Querschnittsaufgabe auf allen politischen Ebenen aus. Insbesondere unter der Perspektive des bevorstehenden und sich noch weiter zuspitzenden demografischen Wandels ist es für die Lebenschancen der heutigen jungen und der nachfolgenden Generationen unumgänglich, dass die Sichtweisen von Kindern und Jugendlichen bereits heute in politischen Weichenstellungen einbezogen werden.
Dabei versteht die Kolpingjugend die eigenständige Jugendpolitik als übergeordnetes Politikprinzip, das die Bedingungen und die Erfordernisse der Lebensphasen von Kindern und Jugendlichen zum Ausgangspunkt nimmt. Somit ist die eigenständige Jugendpolitik keinesfalls unabhängig von anderen Politikfeldern, sondern überprüft die dort bevorstehenden Entscheidungen auf ihre Vereinbarkeit mit den Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen und die Auswirkungen auf deren Zukunftschancen. Dabei geht es darum, das Erwachsenwerden zu fördern und zu unterstützen, den Rahmen für Teilhabe und Partizipation zu bilden und somit einen gelingenden generationellen Wechsel in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Die Verantwortlichen der Kolpingjugend auf Bundes, Landes- und Diözesanebene verpflichten sich, das Ziel der Etablierung der eigenständigen Jugendpolitik inner- und außerverbandlich zum Thema zu machen und es in Gespräche mit gesellschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern im Rahmen ihrer Möglichkeiten einfließen zu lassen. Konkret sollen politische Entscheidungsträger auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene angesprochen werden. Gleichzeitig unterstützen die Verantwortlichen der Kolpingjugend das auf der BDKJ-Hauptversammlung 2012 beschlossene Konzept „U28 – Die Zukunft lacht“ nach Kräften in seiner Umsetzung.
Die Kolpingjugend ist sich sicher, dass es nur durch ein gemeinsames Vorgehen aller katholischen Jugendverbände und weiterer Träger der Jugendarbeit und durch das wiederholte gemeinsame Vorbringen des Anliegens gegenüber Politikerinnen und Politikern gelingen kann, Jugendpolitik auf Dauer als eigenständiges Politikfeld zu etablieren und somit einen großen Schritt auf dem Weg zu einer besseren und gewichtigeren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen bei wegweisenden politischen Entscheidungen zu gehen.