Die Tür zur Welt aufstoßen
An die 14 Jahre ist die Reise nun schon her, präsent ist sie Elisabeth Adolf aber noch immer. Ein Jahr lang verbrachte die Bundesjugendsekretärin der Kolpingjugend 2007/2008 in Venezuela. Zwölf Monate, in denen sie ohne ihre Familie oder bekannte Kontakte auf sich selbst gestellt war. „Es ist unglaublich, wie häufig man – wohl oder übel – die eigene Komfortzone überquert und überqueren muss“, sagt sie rückblickend. Daher sei es kein Wunder, dass sie völlig neue Fähigkeiten an sich entdeckt habe.
Während eines solche intensiven Aufenthalts gewinne man einen völlig neuen Blick auf die Welt. „Ein neues Denken – ja, sogar ein ganz neues Bewusstsein“, sagt Adolf. Vor allem dann, wenn man mehrere Monate in einer anderen Kultur gelebt hat. Denn wirklich kennenlernen könne man eine Kultur und auch eine Sprache nur im Land selbst.
"Wichtiger Beitrag zur Völkerverständigung"
Die Kolping Jugendgemeinschaftsdienste machen solche Erlebnisse jedes Jahr für rund 60 Freiwillige möglich, die sie zu Projekten in Asien, Afrika und Lateinamerika entsenden. „Kolping leistet so einen unglaublich wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung“, sagt Elisabeth Adolf.
Momentan können die Kosten der interkulturellen Reisen allerdings nur zu 75 Prozent abgedeckt werden. Das bedeutet, dass die Freiwilligen den Rest selbst finanzieren müssen. Einigen geling das, vielen aber auch nicht. Selbst dann nicht, wenn sie in ihrem Umfeld sammeln. Für sie ist der Traum von der lebensverändernden Reise damit oftmals geplatzt.
Junge Menschen unterstützen
Dass es nicht soweit kommt, ist eines der Ziele der neuen Spendenkampagne des Kolpingwerkes Deutschland. Mit „ZukunftsFest – Dein Beitrag zählt!“ soll es möglich werden, dass sie trotzdem auf Reise gehen können, da die Spenden den Eigenanteil dieser Freiwilligen übernehmen. „Ich finde, dass nicht das Einkommen der Eltern, Verwandten und Freund*innen darüber entscheiden darf, ob solche Reisen möglich sind“, betont die Bundesjugendsekretärin. Sie wünscht sich, dass jeder und jede all diese wichtigen Erfahrungen sammeln darf, wie sie einst in Venezuela: „Deshalb ist es so wichtig, den jungen Menschen, die das Jahr nicht selbstständig finanziert bekommen, Möglichkeiten aufzuzeigen und sie zu unterstützen.“
Genauere Informationen zu den vier Zukunftsprojekten der Spendenkampagne und zu der Arbeit der Kolping Jugendgemeinschaftsdienste gibt es hier.
Foto: Privat