Alle Kinder haben Rechte!

Jedes Jahr am 20. November wird der Internationale Tag der Kinderrechte gefeiert, denn an diesem Tag im Jahr 1989 wurde die UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet. Darin wurde entschieden, dass Kinder eigene Rechte brauchen. Denn sie brauchen nicht nur mehr Schutz und Förderung als Erwachsene, sondern haben auch eigene Bedürfnisse und Anliegen.

Leider spielen die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen bei Entschei-dungen in der Politik häufig nur eine Nebenrolle. Dabei sind Kinder von globalen Herausforderungen in besonderem Maße betroffen. Insbesondere die Corona-Pandemie hat uns gezeigt, wie die Ungleichheiten für Kinder und Jugendliche verstärkt wurden und ihre Entwick-lungs- und Gestaltungsspielräume eingeschränkt wurden; so auch ihre Rechte auf Bildung, Gesundheit, Erholung und Freizeit.

Auch weltweit sind die Rechte von Kindern oft nicht oder nur unzureichend geschützt. Vielen Kindern fehlen die Voraussetzungen, sich sicher und kindgerecht entwickeln zu können. Dabei sollten Kinderrechte, wie das Recht auf Schutz vor Gewalt, das Recht auf Schutz vor Diskriminierung, das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Bildung, auf der ganzen Welt uneingeschränkt gelten.

In Deutschland sind Kinderrechte noch nicht ausdrücklich im Grundgesetz verankert. Natürlich sind die Rechte von Kindern in Deutschland durch viele Gesetze bereits gut geschützt, aber Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen und brauchen deshalb besondere Rechte. Schließlich gibt es immer noch Kinderarmut und die Zukunftschancen von Kindern hängen immer noch maßgeblich davon ab, in welcher Familie sie geboren werden. Kinder müssen mitsprechen können bei politischen Entscheidungen, die sie betreffen. Ihre Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden und ihre Anliegen umgesetzt werden. Denn Demokratie heißt auch Beteiligung und davon dürfen Kinder nicht ausgeschlossen werden. Die letzte Bundesregierung wollte Kinderrechte bereits im Grundgesetz verankern, hat dieses Ziel jedoch nicht erreicht. Dies wird nun Aufgabe der neuen Regierung sein.

Als Bundesleitung der Kolpingjugend Deutschland nehmen wir den 20. November heute zum Anlass, Kinderrechte wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und für eine gerechtere und nachhaltigere Welt für alle Kinder und Jugendlichen – auch in Zukunft – einzutreten. Und wir wollen uns bei allen Kolpingjugendlichen bedanken, die sich tagtäglich für dieses Ziel einsetzen!


Erklärung der Bundesleitung der Kolpingjugend Deutschland, November 2021