Die Kolpingjugend Deutschland verpflichtet sich dazu, klimaneutral zu werden. Es gibt einige Aspekte, die zeitnah umgesetzt werden können. Andere Elemente müssen erst genauer geprüft werden, damit dann anschließend eine effektive Umsetzung erfolgen kann.

Dieses Ziel überprüfen wir jährlich im Rechenschaftsbericht, zusätzlich findet mindestens einmal im Jahr ein Tagesordnungspunkt „Klimaneutralität“ auf der Bundeskonferenz statt. Möglich sind u.a. ein Studienteil, Workshops, Berichte aus den Diözesan- und Landesverbänden sowie Regionen, ergebnisoffene Evaluation.

Die Leitungen der Kolpingjugend sind dazu aufgerufen, die Thematik auf ihre eigenen Ebenen und in die jeweiligen Vorstände des Kolpingwerkes einzubringen.

Klimaneutrale Sitzungen
Sitzungen der Kolpingjugend auf Bundesebene werden – möglichst – klimaneutral durchgeführt. Um dies zu erreichen, werden folgende Mittel angewandt:

Politische Perspektive
Die Gremien der Kolpingjugend Deutschland bringen das Thema in den Veranstaltungen und Gremien des Gesamtverbandes ins Gespräch. Gerade mit Blick auf das Bundesjugendreferat und gemeinsame Veranstaltungen bietet es sich an, wenn die Klimaneutralität auch im weiteren Bundessekretariat berücksichtigt wird. Außerdem wirkt die Bundesleitung darauf hin, dass neue Artikel, die über den Kolping-Shop vertrieben werden, nachhaltig sind und klimaneutral versendet werden.

Dabei wird sich an den Beschluss der Bundesversammlung 2016 des Kolpingwerkes Deutschland zur Einführung eines ökologischen und sozialen Beschaffungswesens und entsprechender Organisation von Veranstaltungen angelehnt. Auch in Gesprächen mit dem BDKJ oder (Kolping-)Politiker*innen, v.a. auf Bundes- und EU-Ebene, und Parteien wird das Thema der Klimakrise immer wieder eingebracht.

Auch die öffentlichkeitswirksame Teilnahme durch Gremien der Kolpingjugend Deutschland an Aktionen wie Auto- oder Plastikfasten können genutzt werden, um immer wieder auf die Relevanz von Klimaneutralität aufmerksam zu machen.

Bundesjugendrefererat
Auch im Bereich des Bundesjugendreferats besteht die Möglichkeit, klimaneutraler zu agieren. Dazu gibt es bereits unten aufgeführte Ideen, die sofort oder nach Aufbrauchen noch vorhandenen Materials umgesetzt werden. Darüber hinaus können weitere Aspekte durch die Mitarbeiter*innen im Bundesjugendreferat oder die Expert*innengruppe ergänzt werden.

  • Drucken: Verwendung von nachhaltigem Toner und Recyclingpapier; nur drucken, wenn es wirklich notwendig ist; Schwarzweißdruck als Standard-Einstellung
  • Reinigen: biologisch abbaubare Reinigungsmittel, Hygieneartikel, Mülltüten
  • Recyclingmaterial: Toilettenpapier/Bambus-Küchentücher
  • Energie: Verwendung von Ökostrom; Energieberatung zur Optimierung von bestehenden Gegebenheiten
  • Verwendung von ecosia als Standardsuchmaschine
  • Neuanschaffung von Büromöbeln, Elektrogeräten: Berücksichtigung der bestmöglichen Energieeffizienz bzw. Klimaneutralität

Einrichtung einer Expert*innengruppe:
An einigen Stellen ist noch nicht eindeutig, was “besser” ist. „Besser“ bedeutet hierbei nicht nur das Ziel der Klimaneutralität in den Blick zu nehmen, sondern auch Aspekte wie Effizienz, Beziehungsaufbau und -pflege zu berücksichtigen. Daher beschäftigt sich eine Expert*innengruppe insbesondere mit den folgenden Themen:

  • Sitzungen: Sind analoge oder digitale Sitzungen “besser”? (Wie) Ist eine Kombination möglich – gibt es hybride Veranstaltungen oder finden digitale und analoge Veranstaltungen im Wechsel statt? Welche weiteren, zu den oben aufgeführten, Möglichkeiten gibt es, um analoge Sitzungen klimaneutral(er) zu gestalten?
  • Kolpingjugendpreis: Wie kann die Relevanzp von Klimaneutralität bei der Verleihung des Kolpingjugendpreises berücksichtigt werden? Fällt klimaneutrales Handeln stärker ins Gewicht, gibt es einen Sonderpreis, o.ä.?
  • Anreise: Wie kann eine Fahrtkostenerstattung bei der Anreise mit E-Autos funktionieren?
  • Website der Kolpingjugend Deutschland: Können Server genutzt werden, die mit Ökostrom betrieben werden?
  • Tagungsmaterial: Wie können Wahlen klimaneutral(er) durchgeführt werden? Sind digitale Abstimmungen über Tools wie Open Slides auch bei analogen Konferenzen möglich? Wie können Stimmungskarten nachhaltig(er) gestaltet werden? Können Tools über Ökostrom genutzt werden – im Tagungshaus, aber auch mit Blick auf die genutzten Server.
  • Erstellung einer Liste mit klimaneutralen Giveaways/Werbeartikeln und entsprechenden Anbieter*innen, auch zur Veröffentlichung auf der Website der Kolpingjugend im Kolpingwerk Deutschland
  • Prüfung der Möglichkeit, diese klimaneutralen Artikel über den Kolping-Shop zu bestellen? Ist eine Verknüpfung mit dem Logogenerator möglich, um ebenenspezifische Produkte zu generieren? dann über den Kolping-Shop mit Logogenerator zur Bestellung
  • Sammlung weiterer Ideen für einen klimaneutralen Verband
  • Zertifizierungen: Gibt es Zertifizierungen, die die Bemühungen der Kolpingjugend zur Klimaneutralität anerkennen? Welchen Mehrwert bieten diese?
  • Gestaltung eines Workshops „Klimaneutraler Verband“, der auch für andere Ebenen durchgeführt oder im Sinne von Multiplikator*innen weitergetragen werden kann
  • CO2-Ausgleich: Nach welchen Kriterien wird der CO2-Ausgleich gezahlt? Gibt es eine Pauschale pro Veranstaltungskategorie, pro Kopf oder daran ausgerichtet, wie klimaneutral die Sitzung ist? Oder verpflichtet sich die Kolpingjugend, (zusätzlich) eine gewisse Menge CO2/Jahr auszugleichen? Der CO2-Ausgleich ist jedoch kein Ersatz für praktische Umsetzungen zur Klimaneutralität.
  • Ökologischen Fußabdruck der Kolpingjugend im Jahr herausfinden (lassen), um später Vergleichswerte für verschiedene Zeiträume zu erhalten und die Effektivität der Bemühungen zu überprüfen.
  • Verpflegung: Bei Sitzungen wird darauf geachtet, dass die Verpflegung saisonal, regional, plastikfrei, fair und vegan/vegetarisch ist. Je nach Situation kann eine unterschiedliche Priorisierung erfolgen.
  • Anreise: Bahnreisen (mit Ökostrom) sind das Mittel der Wahl, um zu Sitzungen der Bundesebene zu reisen. Die Anreise mit dem PKW muss im Vorfeld im Referat der Kolpingjugend beantragt werden. Eine Anreise mit dem Flugzeug wird nicht finanziell gefördert.
  • Tagungsort: Bei der Wahl der Tagungshäuser wird auf den ökologischen Fußabdruck der Häuser geachtet (z.B. Ökostrom, klimafreundliche Hygieneartikel auf den Toiletten). Wenn kein möglichst klimafreundlicher Tagungsort gebucht werden kann, wird ein CO2- Ausgleich gezahlt.
  • Tagungsunterlagen: Bereits seit einigen Jahren wird der Zweitversand für Bundeskonferenzen nur auf Anfrage postalisch versandt, da viele Teilnehmer*innen digitale Geräte nutzen. Die Nutzung von Ökostrom am Tagungsort sollte daher möglich sein. Auch die Verwendung von anderen nachhaltigen Konferenzmaterialien sollte geprüft und umgesetzt werden, z.B. Stimmungskarten, Wahlzettel oder -tools.
  • Giveaways: Auch zu verteilende Giveaways werden nach ihrem Beitrag zur Klimaneutralität ausgewählt – Aspekte wie recycelte und/oder recycelbare Gegenstände, eine gute Qualität, um eine langfristige Nutzung zu ermöglichen, werden dabei in Betracht gezogen. Ein Verzicht auf Giveaways oder Werbeartikel ist auch möglich, wird aber nicht festgelegt: Giveaways können zu einer positiven Atmosphäre und zu einer guten Bindung an die Bundesebene und zur Kolpingjugend generell beitragen.
  • Deko: Bei Veranstaltungen und Sitzungen wird möglichst wiederverwendbare oder nachhaltige, z.B. recycelbare, Dekoration verwendet.

Beschlossen durch die Bundeskonferenz der Kolpingjugend am 7. März 2021.