Geschichte der Kolpingjugend
Bereits 1846 wurde in Elberfeld der erste Gesellenverein gegründet, aus dem sich später die Kolpingsfamilien entwickelten. Adolph Kolping prägte die erste Phase des Kolpingwerkes und ist bis heute Vorbild. Die Kolpingjugend ist als Teil des Kolpingwerkes 1957 entstanden.
Zunächst war das Kolpingwerk Deutschland ausschließlich ein Verband von jungen Erwachsenen - Handwerksgesellen - die sich innerhalb des Verbandes mit Sozialpolitik, Handwerkorganisation und Gewerkschaftsfragen auseinandersetzten. Nach dem Ersten Weltkrieg erhöhten sich die politischen Mitwirkungsmöglichkeiten. Auch die Gesellen erhielten mehr Mitbestimmungsrechte.
Zur Zeit des Nationalsozialismus wurde es den Verbandsmitgliedern verboten, politische Interessen zu artikulieren. Das Kolpingwerk wurde gezwungen, sich auf religiöse Aktivitäten zu beschränken.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Gesellenverein nicht mehr der alte. Innerhalb der Deutschen Kolpingsfamilie überwog der Anteil der beruflich und familiär etablierten Mitglieder („Gruppe Altkolping“) gegenüber der traditionellen Zielgruppe der ledigen Handwerkergesellen („Gruppe Kolping“). Dies führte zwangsläufig zu konkreten Änderungen bei der Verbands- und Bildungsarbeit wie auch beim geselligen Miteinander.
In dieser Umbruchsituation fanden zunehmend Menschen aus unterschiedlichen Berufen und sozialen Schichten Interesse an der Kolpingsfamilie. Dies bedingte bereits in den 50er Jahren einen Öffnungsprozess im Hinblick auf die Zusammensetzung der Mitgliedschaft.
In diesem Zusammenhang wurde dann die Gruppe Jungkolping geschaffen, mit der erstmals auch Jugendliche Mitglieder werden konnten. Das war die Geburtsstunde der heutigen Kolpingjugend.
Zeitlicher Ablauf
20. November 1957
Die 21. Generalversammlung in Köln beschließt ein neues Generalstatut, in dem das Kolpingwerk in die Gruppen Jungkolping, Kolping und Altkolping unterteilt wird. Damit beginnt die Geschichte der Kolpingjugend als Alters- bzw. Zielgruppe.
23. bis 25. November 1962
Die Deutsche Zentralversammlung in Hirschberg beschließt die Organisation und die Ziele der Gruppe Jungkolping.
14. bis 16. Oktober 1966
Die ersten weiblichen Mitglieder werden aufgenommen.
31. Mai bis 3. Juni 1973
Erster bundesweiter Jugendtag in Köln "Handeln, nicht behandelt werden" mit 6.000 Teilnehmenden.
1978
Die Gruppe Kolping wird umbenannt in Kolping Junge Erwachsene. Ab jetzt besteht die Kolpingjugend aus den Altersgruppen Jungkolping und Kolping Junge Erwachsene. Außerdem gibt sich die Kolpingjugend ein Rahmenkonzept basierend auf dem Paderborner Programm von 1976. Dieses Rahmenkonzept ist sozusagen der Vorgänger der heutigen Leitzsätze.
2. bis 5. Juni 1988
Kolpingjugendtag in Essen "Projekt A3 - Wir machen mehr aus unserer Arbeit" mit 6.000 Teilnehmenden.
Mai 1994
Wallfahrt von Kerpen nach Köln mit 800 Teilnehmenden.
März 1995
Einführung des neuen Kolpingjugend Logos: damit gibt es keine Unterteilung in Jungkolping und Junge Erwachsene mehr. Alle Mitglieder von 0 bis 29 Jahren gehören zur Kolpingjugend. Zeitgleich zum neuen Logo verbreitete sich auch der 'Kolping-Schnuffi' als Maskottchen der Kolpingjugend.
Juli 1995
Bundestreffen der Kolpingjugend in Osnabrück "Auf, werde lebendig!" mit 1.500 Teilnehmenden.
Februar 2001
Mit "Wer Mut zeigt, macht Mut" startet die Kolpingjugend eine bundesweite Aktion gegen Fremdenfeindlichkeit.
März 2001
Die Bundeskonferenz in Vallendar beschließt die Leitsätze der Kolpingjugend, die beschreiben, wer wir sind und was wir wollen.
3. bis 5. Oktober 2003
Kolping Jugendtag in Regensburg "Blickwechsel03" mit 3.500 Teilnehmenden.
August 2005
Die Kolpingjugend beteiligt sich mit einer großen Aktionsmeile und eigenem Festival rund um die Minoritenkirche am 20. Weltjugendtag in Köln.
September 2005
Mit der Kampagne "Ich tu's - ehrenamtlich" betont die Kolpingjugend ihr gesellschaftliches ehrenamtliches Engagement.
September 2006
Die Kolpingjugend stellt das Thema „Jugend und Arbeitswelt“ in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.
18.-20. September 2009
Jugendwallfahrt „wegweisend“ in Köln mit 1.200 Teilnehmenden.
September 2015
Teilnahme am großen Kolpingtag „Mut tut gut“ in Köln.
September 2017
Im Rahmen der Bundeskonferenz findet in der Kölner Innenstadt die zudem medial aufbereitete Aktion „Wählen ist wichtig weil…“ als Beitrag zur vom BDKJ initiierten Aktion „Zukunftszeit – Gemeinsam für ein buntes Land“ mit ca. 80 Teilnehmenden statt.
Die Aktion wir mit der „Wir stehen für ein Wir – Positionierung der Kolpingjugend zum Wahljahr 2017 gegenüber dem Grundsatzprogramm der AfD“ ergänzt.
28. – 30. September 2018
In Frankfurt am Main findet das bundesweite Event „Sternenklar – Du baust die Zukunft!“ mit rund 1.200 Kolpingjugendlichen statt.
September 2019
Die Bundeskonferenz in Köln beschließt im Rahmen des Zukunftsprozess „Kolping Upgrade … Unser Weg in die Zukunft“ eine Positionierung zur offenen Gemeinschaft im Kolpingwerk Deutschland, in Bezug auf Konfession, Religion und Weltanschauungen für Mitglieder und Mandatsträger*innen.
September 2019
Die Bundeskonferenz in Köln legt eine gendergerechte Schreibweise mithilfe des Gendersternchen (*) in allen (internen und externen) Veröffentlichungen in Schrift, Bild und Wort der Kolpingjugend im Bundesverband fest.
Zu diesem Beschluss wird die Expert*innengruppe „Geschlechtervielfalt“ gegründet.
26. September 2020
Die Bundeskonferenz beschließt das Corporate Design der Kolpingjugend Deutschland.
07. März 2021
Die Kolpingjugend Deutschland beschließt klimaneutral zu werden und gründet eine Expert*innengruppe.