Zukunftsfähige Rente
Die Zukunft des deutschen Rentensystems ist ein Thema, das man nicht unbedingt mit einem Jugendverband verbindet. Doch besonders für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene gilt: Im Hier und Jetzt werden Entscheidungen getroffen, die all jene betreffen, die noch nicht im Erwerbsleben oder gerade erst am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn stehen.
Die Kolpingjugend möchte Bewusstsein dafür schaffen, dass schon für junge Menschen das Thema Rente relevant ist. Auch junge Menschen sollten in der Lage sein, sich in die Diskussion zur Zukunft der Rente einzuschalten. Denn nur so finden junge Ideen und Interessen Gehör in Politik und Gesellschaft.
Es steht und fällt mit der Generationengerechtigkeit
Als generationenübergreifender Verband sieht sich das Kolpingwerk in besonderer Verantwortung, sich mit der Frage der Generationengerechtigkeit zu befassen. Generationengerechtigkeit beruht auf einem gerechten Ausgleich zwischen Jung und Alt. Hier schöpft das Kolpingwerk schon durch das Miteinander der Generationen in den Kolpingsfamilien aus einem großen Erfahrungsschatz.
Um das Profil der Kolpingjugend in Fragen der Generationengerechtigkeit zu schärfen, hat die Bundeskonferenz im Jahr 2015 die Einrichtung der Arbeitsgruppe heute für morgen beschlossen. Im Gründungsbeschluss wurde festgehalten, dass sich die AG unter anderem mit den Herausforderungen für das deutsche Sozialsystem befassen soll.
Generationengerechtigkeit und Rente
Das Gesetzliche Rentensystem der Bundesrepublik beruht auf einem ungeschriebenen Vertrag zwischen den Generationen. Dieser sogenannte Generationenvertrag soll garantieren, dass die aktuelle Erwerbstätigengeneration die Altersbezüge der heutigen Rentnergeneration finanziert. Arbeitnehmer*innen von heute bauen wiederum darauf, dass ihre Altersversorgung von der nachfolgenden Generation finanziert wird. Diese Übereinkunft stellt in Deutschland die Basis der sozialen Sicherung im Alter dar.
Aus verschiedenen Gründen ist dieser Generationenvertrag zunehmend ins Wanken geraten. Dabei spielt der demografische Wandel eine besondere Rolle: Während vor 50 Jahren noch sieben Erwerbstätige die Altersbezüge eines*einer Rentners*in finanzierten, sind es heute nur noch zwei Arbeitnehmer*innen. Relativ weniger Menschen müssen also für relativ mehr Menschen eine Rente stemmen. Doch die Finanzierungsprobleme der Gesetzlichen Rentenversicherung beruhen nicht nur auf dem demografischen Wandel.
Die Kolpingjugend wird aktiv
Um sich mit dem Thema Rente näher zu befassen und konkrete Rückmeldungen aus Politik und Verband zu erhalten, hat die Kolpingjugend auf ihrer Bundeskonferenz im Herbst 2016 grundlegende Fragestellungen erarbeitet (Beschluss Buko 2016-2 Rente PDF). Mit diesen Fragen bringt sich die Kolpingjugend in die Rentendiskussion des Kolpingwerkes ein. Aber dabei bleibt es nicht. Um die Interessen junger Menschen zu vertreten, kommt die Kolpingjugend auch mit Parteien und Fraktionen im Deutschen Bundestag ins Gespräch. Dabei ist die AG heute für morgen besonders aktiv: So hat sie sich zum Beispiel in der „MdB-Runde“ mit Bundestagsabgeordneten getroffen, die auch Mitglied im Kolpingwerk sind.
Mit Blick auf die Bundestagswahl und die nächste Bundesregierung bleibt die Kolpingjugend dran. Mit ihrem Beschluss „Vertrauen stärken – Rentensystem zukunftssicher umbauen“ hat sie sich sogar auf Grundsätze für ein zukunftsfähiges Rentensystem festgelegt.
AG Rente des Kolpingwerkes
Die AG Rente wurde auf Beschluss der Bundesversammlung Ende 2016 eingesetzt. Ihr Auftrag liegt darin, das Rentenmodell der katholischen Verbände neu zu bewerten. Dieses Rentenmodell wird seit zehn Jahren vom Familienbund der Katholiken (FDK), der Katholischen Arbeitnehmerbewegung Deutschlands (KAB), der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD), der Katholischen Landvolkbewegung Deutschlands (KLB) und dem Kolpingwerk Deutschland in einem gemeinsamen Rentenbündnis unterstützt.
Da sich seit der Entwicklung des Rentenmodells einiges in Fragen von Gesellschafts-, Sozial- und Wirtschaftspolitik geändert hat, beschäftigt sich die Arbeitsgruppe mit möglichen Änderungen und Verbesserungen am ursprünglichen Modell. Dazu gehört die Frage, wie man Altersarmut vermeiden kann, aber auch, wie es möglich ist, das deutsche Rentensystem zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten. Um in diesen Überlegungen insbesondere auch die Interessen und Perspektiven junger Menschen einfließen zu lassen, gehören der AG Rente Hans Gerhard, Mark Keuthen, Thomas Öffner und Alexander Suchomsky aus der AG heute für morgen an.
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Rentenbeschluss: Vertrauen stärken – Rentensystem zukunftssicher umbauen – Zum Download
Beschluss der Buko 2016-2: Junge Menschen nicht überfordern – Zum Download
Präsentation zum Workshop Rente – Zum Download